Tina im Interview

Hallo Tina, stell dich doch bitte kurz den Lesern vor.
Ich heisse Kristina Anna Lockl, habe eine schwedische Mutter und einen deutschen Vater. Meine Eltern lernten sich in England kennen. Ich bin 46 und im Grunde habe ich eine Ausbildung als Sportlehrerin in Köln absolviert.

Bist du zweisprachig aufgewachsen?
Ich bin „ziemlich“ zweisprachig aufgewachsen. Anfangs antwortete ich oft auf deutsch z.B. bei meiner Oma aber dann begann ich mit Kindern zu spielen und habe immer mehr verstanden. In Deutschland sprachen wir aber eher deutsch und in Schweden dann schwedisch oder am Telefon mit den Verwandten.
Meine Schwester und ich waren auch regelmässig in der schwedischen Kirche in Frankfurt und auch im dortigen Kindergarten. Meine Schwester lernte dort Volkslieder als wir älter wurden wurde jedoch der regelmässige Kontakt weniger.

Du bist also in Deutschland geboren und dann nach Schweden ausgewandert, erzähl uns bitte mehr darüber?
Zum auswandern-hm. Irgendwie habe ich mich schon immer schwedisch gefühlt und bin gerne „im Ausland“. Die kulturellen Unterschiede sind ja hier eher nicht so gross, wenn man wie ich bereits durch zu Hause mit Essen und anderen Traditionen schon aufgewachsen ist.
Nach dem Abitur ging es für mich vor dem Studium das erste Mal nach Vetlanda, um dort als „Profi“ und Tennistrainer zu sein- ein halbes Jahr war ich dort vor dem Studium in Köln und habe dort zum ersten Mal schwedischen Winter und die Dunkelheit kennengelernt.
Nach dem Studium arbeitete ich eine Zeitlang als Lehrerin, merkte aber wie anstrengend das war. Etwas „angekratzt“ bin ich dann erst einmal nach Hessen in die Heimat und habe dann irgendwann in Blekinge mal Urlaub gemacht.

Wohin genau hat es dich gezogen und wieso genau dort?
Aus Blekinge kommt meine Mutter und es ist ein schönes Plätzchen Schwedens.
Ich blieb eine Zeitlang und fing an als Reiseleitung zu arbeiten im schönen Schärengarten von Blekinge und dann eröffnete ich einen Spielzeugladen in Karlskrona. Man hielt sich über Wasser, aber so richtig war das mit meinem Arbeitsleben nichts. Ich habe dann wieder als Lehrerin gearbeitet, aber mit weniger Stunden.
Jetzt lebe ich aber seit fast 11 Jahren in Småland und betreibe auch hier diverses-seit 1 Jahr eine Bonbonküche mit eignen und zugekauften Waren. Auch Tabletts stelle ich her, da ich gerne male.
Ein Haus, ein Äffchen und ein Pferd… nun ja ein wenig Pipi Langstrumpf leben-eben!

Was sind für dich die größten Unterschiede zwischen den Schweden und den deutschen?
Das mit den Unterschieden weiss ich nicht so genau… Jeder Mensch hat ja bekanntlich seine Eigenheiten. Der Småländer, der Hesse…ich denke Toleranz ist immer ein guter Anfang für Unterschiedlichkeiten!

EigenGibt es typisch deutsche Eigenschaften, die es bei den Schweden nicht gibt?
Also derzeit haben wir das Tema servieren auf dem Tisch-mein Freund und unsere Freunde möchten immer gerne selber den Kuchen oder etwas nehmen, während ich gerne anbiete und bediene, wenn ich doch eh dabei bin auf den Teller zu legen. Hm…sehr merkwürdig.
Ansonsten fällt es mir glaube ich einfach nicht mehr so sehr auf. Aber es gibt definitiv Unterschiede.
Kommt eine Rückkehr nach Deutschland jemals wieder in Frage?
Nach Deutschland? Sag niemals nie! Es ist ja doch meine erste Heimat. Und sprachlich ist man immer ein wenig mehr „zu Hause“.

Wo können Leute mehr über dich erfahren und dein Leben in Schweden weiter verfolgen?
Ihr könnt mir bei Instagram folgen oder auf meiner Homepage schauen was grade so aktuell ist.
Und klar bei einem Ausflug ins Glasreich seid ihr immer willkommen, macht euch aber darauf gefasst dass ich gerne den Kaffee „serviere“😊
Habt Ihr Lust auf einen weiteren Artikel? Dann Klickt hier – Titel: Nach Schweden auswandern – Mit vier Huskies nach Lappland
Falls Ihr mehr über mein Leben in Schweden erfahren wollt, schaut auf meiner Instagram Seite vorbei.